Der Europaindex für Einzelhandelsimmobilien sinkt!
Im zweiten Quartal gab der “Global Retail Attractiveness Index” von Union Investment und Gfk genüber dem Vorjahr für die 15 untersuchten europäischen Märkte von 115 auf 112 Punkte deutlich nach.
An der Spitze steht Portugal, trotz eines Rückgangs um 5 auf 121 Punkte. Der deutsche Einzelhandelsimmobilienmarkt sank um drei Punkte auf 120. Polen verlor 8 Punkte und fiel auf 114, belegt jedoch immer noch Rang 3.
Mit großer Vorsicht können international engagierte Investoren den Immobilienmarkt in Tschechien betrachten, hier gab es das größte Minus um 15 auf 110 Punkte.
Bedeutung für den Immobilienmarkt
Union Investment spricht zwar von von einer relativen Stabilität, wesentlich gestützt durch die weiterhin robusten Arbeitsmärkte, aus unserer Sicht ist das Signal jedoch deutlich negativ. Denn bei den Geldmengen, die sich im Immobilienmarkt befinden, bei gleichzeitig massiver zinslicher Intervention der Zentralbank, gäbe es starke Steigerungen, wenn der Arbeitsmarkt oder ndie Nachfrage daraus, wirklich robust wäre.
Warum wir die Auffassung von Union Investment nicht teilen
Wir sind zwar mit Standort Braunschweig lediglich sehr lokal und provinziell operierende Immobilienmakler, aber dennoch empfänglich für generelle volkswirtschaftliche Kennzahlen, bzw. Entwicklungen.
Aus unserer Sicht bestätigt dieser Index nochmals deutlich, daß die fetten Jahre gesunden Wachstums vorbei sind und daß aufgrund der überbordenden Bautätigkeit der letzten Jahre der Zenit bereits deutlich überschritten ist.
Das die EZB den Markt immer weiter mit billigem Geld flutet, bedeutet nicht, daß deswegen mehr Bedarf bei den Verbrauchern entsteht. Aus unserer Sicht ist hier eine erhebliche Sättigung bereits erfolgt.
Die Aktivitäten der EZB scheinen insofern keinerlei positive Auswirkungen zu haben – im Gegenteil. Je tiefer der Zins sinkt, um so schwerer wird es später sein, ihn wieder auf ein normales Maß anzuheben. Darüberhinaus ist es nicht absehbar, daß die ultralockere Geldpolitik in absehbarer Zeit endet.
Deshalb basiert die Einschätzung des Immobilienmarktes für Einzelhandelsimmobilien von Union Investments wohl eher auf Zweckoptimus.
Ausblick auf den zuklünftigen Einzelhandelsimmobilienmarkt
Genauer werden wir es in ein paar Jahren wissen, denn wenn es gelingt die Inflationsrate deutlich zu erhöhen (allein das klingt irrsinnig), dürften sämtliche Preise mitziehen. Ob dies auch inflationsbereinigt der Fall sein wird, wird sich zeigen.
(c) Jo. Wolter, Immobilienmakler, Braunschweig, 09.09.2019
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