Quo Vadis, Immobilien?
Die berühmte Kristallkugel wird uns dieser Tage seitens unserer Kunden immer wieder abverlangt, denn 2009 ist ein turbulentes Jahr und die unterschiedlichsten Pressemeldungen, Essays, Analysen und Stellungnahmen von Sachverständigen – wie aber leider auch von selbst ernannten Propheten – zerren an den Nerven der Menschen und sorgen für Verunsicherung.
Da sind zum einen die Menschen, die eine Krise verstärken, indem sie sie beschreien, und zum anderen die so genannten Berufsoptimisten, denen man gern geneigt ist zu glauben, weil sie einem ja das erzählen, was man gern hören möchte.
Nun denn, eine „Finanzkrise“ muss nicht zwangsläufig eine „Wirtschaftskrise“ sein. Die Großbanken sind nämlich ausreichend mit Kapital ausgestattet und schieben es sich inzwischen im Interbankenhandel mit unverschämt niedrigen Zinsen hin und her – nur Kredite geben sie nicht gern. Das liegt nicht daran, dass die Banken das nicht wollen, sondern weil die ganzen verrückten Meldungen der letzten Monate Verunsicherungen ausgelöst haben.
Man trifft keine richtigen und wichtigen Entscheidungen, weil man verunsichert ist und vor allem keine falschen Entscheidungen treffen will. Das gilt nicht nur für die Banker, sondern auch für viele andere Branchen. Alle warten und beobachten und die Wirtschaft ist gelähmt.
Wir brauchen also weder Durchhalteparolen, noch Zweckoptimismus, sondern gute Nachrichten, die dann wieder die Menschen beflügeln und aus der Lethargie des ängstlichen Abwartens befreien.
Zurück zum Ausgangspunkt – was bedeutet das für die Immobilie? Soll man jetzt verkaufen oder die Immobilie halten, vielleicht vermieten? Soll man kaufen? Wie entwickeln sich die Preise?
Um das zu ergründen, braucht man kein volkswirtschaftliches Studium. Die folgenden Thesen erschließen den Weg zu den Antworten auf die vorgenannten Fragen:
1.) Im Gegensatz zum Kauf von Aktien oder anderen spekulativen Anlagen ist Wohnen ein Grundbedürfnis.
2.) Schon immer hat sich der Großteil der Menschen zusammengetan und Siedlungen gebildet.
3.) Unsere industriell geprägte Gesellschaft ist bis auf wenige Ausnahmen abhängig von Nahversorgung.
4.) Die Kosten für Transport und Verkehr sind durch explodierende Energiepreise überproportional gestiegen.
Daraus folgt, dass Wohnraum im Stadtgebiet keine Renaissance benötigt und dass die Finanzkrise die Immobilienwirtschaft weitestgehend kalt lässt.
Und selbst wenn 2009 wichtige Entscheidungen hinausgezögert werden, so ändert sich nichts daran, dass eine Immobilie in einer guten und zentralen Lage (unabhängig von Zyklen) immer nachhaltig sein wird.
Nach einer Phase nachlassender Nachfrage kommt immer ein Nachfrageschub, so sind wir Menschen eben, Herdentiere…
Ergo: Zum Spekulieren taugt die Wohnimmobilie nur bedingt. Langfristig gesehen bildet sie aber Vermögen und bietet Sicherheit.