
Über diesen Immobilienpreisindex hatten wir bislang nicht berichtet, obwohl er äußerst aussagekräftig scheint. Grund genug, einmal genauer hinzusehen.
Der auf Transaktionszahlen basierende Europace-Hauspreisindex zeigt zum Vormonat keinen Anstieg mehr.
Auch die Veränderung zum Vorjahresmonat fällt mit +3,44 % weniger deutlich aus als zuletzt (+3,67 % im Januar).
Die Preise für Eigentumswohnungen blieben nahezu unverändert (+0,11 %), im Vorjahresvergleich erhöhten sie sich um 6,33 % (zuvor 6,86 %).
Für Bestandshäuser wurde sogar ein leichter Rückgang verzeichnet (-0,47 %), seit Februar 2024 stiegen die Preise jedoch um 3,41 %. Neue Häuser kosteten 0,29 % bzw. 0,97 % mehr.
DIESE TRANSAKTIONSZAHLEN FÜR IMMOBILIENVERKÄUFE SIND DIE GRUNDLAGE
Der EPX Hedonic basiert auf Transaktionsdaten privater Immobilienfinanzierungen der unabhängigen Europace-Plattform.
Über Europace werden rund 20 % aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der Index wurde 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben.
Die Methodik des EPX Hedonic basiert auf einer hedonischen Regressionsanalyse, die in Zusammenarbeit mit Finpolconsult entwickelt wurde. Ziel dieses statistischen Verfahrens ist es, den reinen Preiseffekt pro betrachteter Periode herauszustellen.
Der Gesamtindex setzt sich aus den Daten der Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie Eigentumswohnungen zusammen. Besonders interessant ist das Angebot von Europace: „Alle Daten ab 2005 können über das Plus im Kasten hierunter abgerufen und unter Nennung von Europace als Quelle kostenfrei genutzt werden.“
Deshalb zeigen wir den aktuellen Chart von Europace auch hier:
📊 Hier der Link zum Chart, direkt von der Europace-Webseite
FAZIT ZUM IMMOBILIENPREISINDEX VON EUROPACE
Das klingt ausgesprochen interessant – insbesondere wenn tatsächlich 20% Marktanteil an den Immobilienfinanzierungen in den Index einfließen. Laut der Europacewebseite sind dies 6 Milliarden Euro monatlich.
Das erschien uns, in Anbetracht der Dimension des Euroraums wiederrum recht wenig zu sein. Deswegen haben wir das gesamte Immobilientransaktionsvolumen für Europa abgefragt und dabei ergab sich, laut einer Studie von Savills, dass sich das Transaktionsvolumen für Gewerbe- und Wohnimmobilien in Europa bis zum dritten Quartal 2024 auf insgesamt 113,3 Milliarden Euro erhöht hat, was einem Anstieg von 5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Nebenbei bemerkt :
Basierend auf diesen Daten prognostiziert Savills für das Gesamtjahr 2024 ein Transaktionsvolumen von rund 170 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 15 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde.
Also waren es 2024 also insgesamt weniger als 450 Mrd. pro Jahr.
Die 20% Marktanteil den Europace nach eigener Aussage hat, entsprächen weniger als 90 Mrd Euro. Die sechs Milliarden Euro monatlich, die Europace erreicht scheinen also in der Tat etwas 20% des Gesamtvolumens abzubilden.
Das ist beeindruckend, wir werden diesen Index zukünftig öfter beobachten.
JO. WOLTER IMMOBILIENS SICHT AUF DEN IMMOBILIENMARKT BRAUNSCHWEIG IM FEBRUAR/MÄRZ 2025
Unsere eigene Wahrnehmung des Immobilienmarktes in Braunschweig zum 12.03.2025 fällt hingegen anders aus. Wir sehen die gleichen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, jedoch keine Abschwächung der Nachfrage im Einfamilienhaus- und Eigentumswohnungssegment für Selbstnutzer.
Doch der Immobilienmarkt ist vielschichtiger:
- Mehrfamilienhäuser (Zinshäuser zur Rendite) sind wieder stärker gefragt, bei leicht steigenden Rohertragsfaktoren.
- Verhalten bleibt die Nachfrage nach vermieteten Eigentumswohnungen.
Nebenbei bemerkt: Die Nachfrage nach Mietwohnungen bleibt äußerst robust. Kein Wunder – die investitionsfeindliche Politik verhindert weiterhin den Neubau von Mietwohnungen. Hinzu kommen teils absurde und widersprüchliche Brandschutzauflagen, die das Bauen zusätzlich erschweren.
Insofern stagnieren die Immobilienwerte in Braunschweig nicht, sondern steigen weiter.
AUSSICHTEN AUF DEN IMMOBILIENMARKT BRAUNSCHWEIG
Die Aussichten stimmen uns eher zuversichtlich als vorsichtig – zumindest für Bestandsimmobilien.
Denn politische Regulierungen wie:
✅ Mietpreisbremse
✅ Investitionsfeindliche Gesetze und Auflagen
✅ Das generelle Versagen des Bundesbauministeriums (worüber wir in den letzten knapp vier Jahren mehrfach berichteten)
… sorgen weiterhin für eine stabile Verknappung des Immobilienangebots von Wohnraum – und damit für steigende Immobilienpreise.
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